Bezirksverband Wedding der Kleingärtner e. V.

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Verfasst am 09.02.2018 um 11:21 Uhr

Grüne Woche 2018: Berliner Gartenfreunde machen das traditionsreiche urbane Gärtnern für die Zukunft fit

Die Berliner Kleingärtner und ihre Mitaussteller präsentierten mit einem Musterkleingarten, mit Mitmach-Aktionen und dem 15. wissenschaft-lichen Forum die traditionsreiche Vielfalt urbanen Gärtnerns. Mit einer Jubiläumsveranstaltung begingen sie das siebzigste Jahr der Wiederbelebung der Grünen Woche nach dem Zweiten Weltkrieg. 


Die Musterparzelle gibt einen Einblick in die Möglichkeiten, wie man mit Mischkultur in der Stadt klimaangepasst gärtnern kann. Fotos: LV Berlin


Die 83. Grüne Woche 2018 meldet zum Abschluss rund 400.000 Besucher und gilt damit erneut als besucherstärkste Ausstellung Berlins. Ganz oben in der Publikumsgunst steht nach wie vor die Blumenhalle, so das Fazit der Messe Berlin GmbH. Zu den Hauptausstellern in der Blumenhalle gehören traditionell die Berliner Kleingärtner, die vom 19. bis 28. Januar zusammen mit den Landesverbänden Brandenburg und Niedersachsen der Gartenfreunde in einen Mustergarten einluden. Die Gestaltung ihrer 250 Quadratmeter großen Parzelle stand unter dem Motto „Kleingärten – Quelle der Vielfalt“ und griff damit das Hallenmotto des Gestalters, der Erzeugergenossenschaft Landgard, auf. „Wir wollten uns in das Konzept der Hallengestaltung einfügen und aufzeigen, in welch vielfältiger Weise man innerhalb von Stadtquartieren klimafreundlich gärtnern kann“, erläutert Gert Schoppa, Projektleiter Grüne Woche der Berliner Gartenfreunde, das Konzept der Musterparzelle und bilanziert: „Das ist uns sehr gut gelungen, denn wir haben vom Publikum großen Zuspruch erhalten.“ Die Besucher konnten einen städtischen Kleingarten mit insektenfreundlichen Pflanzen, naturnahem Gartenteich und einer Laube mit Solarpaneele kennenlernen. 


Auf der Eröffnungsveranstaltung erläutert Gert Schoppa das Hallenkonzept; Foto: van Heese

Hallenmotto "Quelle der Vielfalt", Blick in den Bereich Kreativität; Foto: Andreas Rinner 

Pianoman sorgt auf der Eröffnungsveranstaltung für gute Stimmung

Lars Jaeger (l.) würdigt die Wiederbelebung der Grünen Woche durch die Berliner Kleingärtner

Siebzig Jahre Wiederbelebung der Grünen Woche nach dem Zweiten Weltkrieg

Am 23. Januar lud die Messe Berlin GmbH zu einer Jubiläumsveranstaltung anlässlich der Wiederbelebung der Grünen Woche im Jahre 1948 durch die Berliner Kleingärtner ein. Lars Jaeger, Projektleiter der Internationalen Grünen Woche der Messe Berlin GmbH, hob den Mut und das Engagement der Kleingärtner hervor, mit dem sie sich seit eh und je als Partner und Aussteller der Grünen Woche eingebracht haben. Dass die Blumenhalle immer wieder ein Besuchermagnet ist, sei auch ihnen zu verdanken. „Wir zählen daher weiterhin auf Euch“, richtete sich Lars Jaeger an die Kleingärtner. „Und freuen uns schon auf das nächste Jahr.“

 

Als Ehrengäste wurden Gerhard Naulin, Sohn von Wilhelm Naulin, dem ehemaligen Vorsitzenden des Zentralverbandes der Kleingärtner, Siedler und bodennutzenden Grundbesitzer e.V. (ZVKS), sowie Klaus Töpfer, ehemaliger Bundesumweltminister und ehemaliger Exekutivdirektor des Umweltschutzprogramms der Vereinten Nationen, begrüßt. Zu den weiteren Gästen zählten Stefan Tidow, Staatssekretär für Umwelt und Klimaschutz, und zahlreiche Mitglieder der Berliner Kellerrunde, einem im Jahre 1984 gegründeten Kreis von rund fünfzig Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Medizin und Theologie. Überraschungsgast war der Aktionskünstler und Autor Ben Wagin.


Gerhard Naulin (r.) und Günter Landgraf im Gespräch über die erste Grüne Woche nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1948; Foto: Christian Lück

Gerhard Naulin, seit 1998 Stadtältester, erinnerte an die Situation der Kleingärtner im Nachkriegs-Berlin. „Sie hatten Glück, denn sie hatten etwas zu essen“, erzählte er in eindringlichen Worten. „Zudem produzierten sie für die Berliner Bevölkerung die Nahrungsmittel.“ In Zeiten der Berlin-Blockade war die Wiedereröffnung der Grünen Woche keine leichte Sache, wie Naulin weiter berichtete. „Vater war unterwegs, um Firmen zu gewinnen, die sich präsentieren wollten, doch es gab nicht viel. Mit sehr bescheidenen Mitteln haben wir damals wieder angefangen. Ich selbst habe die Aussteller empfangen und auf der Messe Samen verkauft. Das war ein Höhepunkt in meinem Leben.“


Im Jahre 1948 fand vom 28. August bis zum 5. September die erste Grüne Woche nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Damals fungierte der Zentralverband der Kleingärtner, Siedler und bodennutzenden Grundbesitzer e.V. (ZVKS) als Veranstalter, denn die Berliner Ausstellungen (BA) und die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) sahen sich unter dem Eindruck der Berlin-

Klaus Töpfer (l.) begrüßt den Überraschungsgast Ben Wagin

Blockade nicht in der Lage, die Schau zu organisieren. Die Berliner Kleingärtner sprangen ein, indem sie ihre jährlich stattfindende Leistungsschau kurzerhand in die Halle 4 des Messegeländes am Funkturm verlegten. Eine Situation, die schließlich allen Beteiligten zugutekam – Berlin sicherte sich die prestigeträchtige Messe, die Kleingärtner nutzten ein repräsentatives Ausstellungsareal und die Berliner Bevölkerung konnte trotz der Blockade zahlreiche Landwirtschafts- und Gartenbau-Produkte sowie Maschinen und Tiere bestaunen. Die erste Nachkriegsschau fand mit 59 Ausstellern statt und zählte rund 136.000 Besucher.


Auch Klaus Töpfer war bis vor einigen Jahren leidenschaftlicher Kleingärtner. Die Familie flüchtete einst aus Schlesien und ließ sich in Ostwestfalen nieder. Seither gehörte eine Kleingartenparzelle zu seinem Leben. „Gärtnern heißt soziale Offenheit, Integration und Naturerfahrung“, stimmte er mit den Berliner Gartenfreunden überein. „Wer Kleingärten nicht schätzt, wird merken, dass in der Stadt der soziale Kitt fehlt.“


Günter Landgraf und Stefan Tidow haben die Vereinbarung zur künftigen Zusammenarbeit bei der Erhaltung der Biodiversität in Berlin unterschrieben. Foto: Christian Lück

Ein weiterer Anlass zur Freude war die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V. und der Stiftung Naturschutz Berlin. Darin verpflichten sich beide Parteien, für die Erhaltung der Biodiversität in Berlin künftig zusammenzuarbeiten. „Vielen Kleingärtnern ist die Biodiversität schon jetzt ein wichtiges Anliegen. Mit einem starken Partner an unserer Seite wird unser Engagement neuen Schwung erhalten“, ist sich Günter Landgraf, Präsident der Berliner Gartenfreunde, sicher. Für Stefan Tidow, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Naturschutz Berlin, stellt die Vereinbarung ebenfalls ein wichtiges Signal dar: „Weil Berlin eine wachsende Stadt ist und neue Stadtquartiere entstehen, müssen wir bewusster mit den vorhandenen grünen Arealen umgehen und sie ökologisch aufwerten. Der Landesverband der Gartenfreunde ist dafür ein ganz wichtiger Partner.“


Starker Auftritt der Gartenfachberatung

Der Bereich Gartenfachberatung des Landesverbandes sowie der Bezirksverbände war in diesem Jahr besonders stark vertreten. Unterstützt wurden sie von den Kollegen aus Brandenburg und Niedersachsen. Täglich luden sie zum Erfahrungsaustausch ein und informierten insbesondere zu Pflanzenschädlingen, zur Förderung von Nützlingen, zur Bodenqualität, zum Obstbaumschnitt, zur kleingärtnerischen Nutzung und zur klimagerechten Gartengestaltung. Weitere Themen waren Organische Düngemittel, Überwinterung von Pflanzen und Blumenzwiebeln, Kompost und Anzucht von Gemüsepflanzen.


4. Landeswettbewerb: Sven Wachtmann (Mitte) und Günter Landgraf (r.) im Kreise der Gewinner; Foto: Helmut van Heese

15. wissenschaftliches Forum der Gartenfachberatung: Kleingärten sind die grünen Oasen und der Kitt der Gesellschaft

Gartenfachberater des Ausbildungsgangs 2017 erhalten auf der Bühne von Radio Berlin 88,8 ihre Zertifikate

Den Höhepunkt bildete das 15. wissenschaftliche Forum der Gartenfachberatung unter dem Motto „Kleingärten – ein Mehrwert für den Klimaschutz?“ mit dem Gastredner Klaus Töpfer. Durch seinen Vortrag ließ er die rund dreihundert Veranstaltungsteilnehmer an seinen vielfältigen Erfahrungen und Erlebnissen aus zahlreichen Ecken der Welt teilhaben. So berichtete er über Tendenzen der Landwirtschaft auf der Arabischen Halbinsel, in Singapur und im Subsahara-Gebiet und schlug dann den Bogen zum Veranstaltungsthema. Kleingärten in der Stadt stehen mehr denn je im Spannungsverhältnis von Ökonomie und Ökologie, so das Fazit. Klaus Töpfer ermutigte daher alle Berliner Gartenfreunde, die Vielfalt ihrer kleingärtnerischen Themen beizubehalten, damit sie für das Stadtklima und die Gesellschaft relevant blieben und ihnen nicht etwa durch den punktuellen Einsatz von Technik die Bedeutung entzogen werde.


Die Berliner Gartenfreunde hoffen im nächsten Durchlauf auf noch mehr Wettbewerbsteilnehmer; Foto: Andreas Rinner

Aufmerksamkeit erlangte die Gartenfachberatung auch mit der Preisverleihung anlässlich des vierten Landeswettbewerbs 2017, der unter dem Motto „Kleine Gärten – bunte Vielfalt“ stand. Landesgartenfachberater Sven Wachtmann ehrte während der verbandsinternen Veranstaltung zur Messeeröffnung die Sieger und dankte allen Kleingartenanlagen und Einzelgärtnern, die sich beteiligt haben. „Leider waren es viel zu wenige“, merkte er kritisch an. „Wir werden gemeinsam überlegen, wie wir die Beteiligung an Wettbewerben attraktiver gestalten können.“ Neben dem abgestuften Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro, 1.500 Euro und 1.000 Euro erhielten die drei Gewinner jeweils eine Metallplakette, die künftig in den Kleingartenanlagen Am Kienberg e.V. (BV-Marzahn), National Registerkassen NCR e.V. (BV-Süden) und Vogelsang II e.V. (BV-Treptow) von ihrem Engagement zeugen wird.


Damit auch künftig ausreichend Gartenfachberater in den Kleingartenvereinen zur Verfügung stehen und das Gartenwissen an die nachrückende Generation weitergegeben wird, bildet der Landesverband Berlin der Gartenfreunde pro Jahr rund neunzig Gartenfachberater aus. Nach dem mehrtägigen Kurs erhalten alle erfolgreichen Kandidaten ihre Zertifikate. Diese überreichte Landesgartenfachberater Sven Wachtmann den Kursteilnehmern des Jahres 2017 am 20. Januar in der Blumenhalle unter großer Anteilnahme der Besucher.


Eva Foos berichtet über das Projekt "Urbane Klimagärten"

Zu den Themen Naturnahes Gärtnern, Anpassung von Kleingärten an veränderte Klimabedingungen, Gebrauch von Pflanzenschutzmitteln sowie Stadtgestaltung mit ausreichend Grün standen die Berliner Gartenfachberater und ihre Kooperationspartner während der zehn Messetage immer wieder auf der Bühne von Radio Berlin 88,8. So stellte der Kleingärtnerverein Feldblume 1915 (BV Tempelhof) seinen auf der Parzelle 68 neu angelegten Lehrgarten für Kinder vor. Ab dem 19. März können jeweils montags von 10 bis 12 Uhr Gruppen aus Kindergärten und Schulen das Gewächshaus, den Bienenstock, den Totholzhaufen kennenlernen. "Bei uns machen sich Kinder und Jugendliche auf spielerische Weise mit dem komplexen Ökosystem vertraut", freuen sich die Projektverantwortlichen Bettina Stehkämper und Eva Litzke über den großen Zuspruch. "Wenn wir die Begeisterung in den Augen der Kinder sehen, dann wissen wir, dass es sich unsere Hartnäckigkeit und die vielen ehrenamtlichen Stunden im Vorfeld gelohnt haben." 


Über ähnliche Erfahrungen berichteten auf der RBB-Bühne auch die Gartenarbeitsschulen, und Eva Foos, Humboldt-Universität zu Berlin, erläuterte die Folgen des Klimawandels für die Kleingärtner, die sie in einem Projekt mit den Berliner Gartenfreunden und weiteren Partnern erkundet hat.


Die Bezirksverbände punkteten mit vielfältigen Angeboten

Mit viel Information, Spiel und Spaß für die ganze Familie trugen die Bezirksverbände der Gartenfreunde zum Unterhaltungsprogramm der Blumenhalle bei. Täglich im Wechsel gab es kleingärtnerische Schwerpunkte, und über Videofilme gaben die Bezirksverbände einen Einblick in ihre Kleingartenanlagen. Die Hellersdorfer erläuterten an einem Modell, wie man Hochbeete fachgerecht bestückt. Die Bezirksverbände Wedding und Reinickendorf demonstrierten unter anderem Obstsorten aus dem Kleingarten. Der Bezirksverband Charlottenburg erklärte anhand einer Modell-Kompostanlage den Aufbau und die Bedingungen, unter denen der Kompost reift. Der Bezirksverband Wilmersdorf hatte einen Schaukasten mit Bienenvolk dabei, so dass die Standbesucher Bienen als Helfer unserer Flora erleben konnten. 


Die Marzahner Kleingärtner hielten "Blumen für alle Sinne" - zum Fühlen, Sehen, Riechen und Schmecken - bereit und demonstrierten, wie man Blütensalat, Duftkissen oder Thymian-Honig herstellt. Besucher erhielten Rezepte und kosteten essbare Blüten.


Der Bezirksverband Süden demonstrierte verschiedene Mulchformen gegen das schnelle Austrocknen des Gartenbodens. Ferner konnten sich die Besucher mit der drucklose Tröpfchenbewässerung aus der Regentonne vertraut machen.

Die Köpenicker Gartenfreunde stellten den Naturlehrpfad „Feuchtwiese“ in der KGA "Naturfreunde-Köpenick" anhand von Ratespielen für Kinder und Jugendliche vor und servierten essbare Pflanzen und Heilpflanzen. 


Ein Ferkel aus Äpfeln: Der Bezirksverband Treptow sorgte auch in diesem Jahr mit seinem Projekt „Iss Deinen (Klein-)Garten" bei jung und alt für Begeisterung. Mit Rezeptideen informierten sie über schmackhafte Speisen.

Der Bezirksverband Spandau bot fachliche Beratung zu Boden- und Wasseranalysen und Besucher konnten mitverfolgen, wie man auf einfache Art Bodenproben durchführt. Kinder konnten an Bastel- und Malaktivitäten mit Recycling-Material teilnehmen.


Die Kleingärtner aus Schöneberg-Friedenau waren wegen ihrer Beratung zur kleingärtnerischen Nutzung besonders gefragt. Anhand eines selbstgebauten Kleingarten-Modells demonstrierten sie, auf welche Art die sogenannte Drittel-Regelung umgesetzt werden kann.

Der Bezirksverband Weißensee bezauberte mit bunten Blumengestecken und der Bezirksverband Lichtenberg informierte über die Aktivitäten im Rahmen der Partnerschaft mit Maputo, der Hauptstadt von Mozambique. Der Bezirksverband Tempelhof bot Analysen von Schäden an Obstbäumen an. Der Bezirksverband Pankow war mit Klimaexperten vor Ort, die einen Keyhole-Garden bauten und Kohlendioxid sichtbar machen. Vorstandsmitglieder des Landesverbandes kamen mit Besuchern zu den Themen Schutzfristen und Kleingartenentwicklungsplan ins Gespräch.


Ebenso war der Stand der Frauengruppe durchgehend gut besucht, boten sie doch allerhand selbstgemachte Leckereien wie etwa Marmeladen, Hibiskusgelee und Kräuterwasser sowie Rezepte und selbstgestrickte Schals und Mützen an.


Die Schreberjugend und die Berliner Gartenarbeitsschulen und bereiten sich an ihren Ständen auf die nächsten Schulklassen vor.

Stadt gestalten – ein Projekt der Kleingärtner und der Schreberjugend 

Zusammen mit ihren Ausstellungspartnern Schreberjugend und Berliner Gartenarbeitsschulen hatten die Berliner Kleingärtner ein buntes Mitmachprogramm für Kinder und Jugendliche entwickelt. Täglich konnten Schulkassen an den Tischen der Gartenarbeitsschulen mit den Händen in der Erde graben, Pasten aus verschiedenen Kräutern herstellen und kleine Samentöpfchen zum Mitnehmen bauen.


Die Berliner Schreberjugend startete ihr interaktives Projekt „Stadt GESTALTEN“, das aus insgesamt drei Elementen bestand. Mit verschiedenfarbigen Elementen gestalteten die Besucher auf einer Magnettafel einen Kiez und kombinierten somit Anteile von Wohnraum, Grün und Infrastruktur nach ihren Vorstellungen. Die Stadt frei gestalten konnten sie auch mittels Edding auf bereitstehenden Leinwänden. Schließlich lagen Umfragebögen aus, auf denen die Besucher ihre Erfahrungen und 

Erwartungen an eine grüne Stadt formulierten. Die Zwischenstände dieser Aktionen wurden fotografisch erfasst, online gestellt, über soziale Plattformen geteilt und am Nachmittag des 28. Januar auf der Bühne des RBB ausgewertet.


Innerhalb von zehn Tagen haben rund 700 Besucher den Umfragebogen der Initiative "Stadt GESTALTEN" ausgefüllt.

Kai Pchalek (l.) fasst auf der Bühne die Ergebnisse der Initiative "Stadt GESTALTEN" zusammen und stellt einige bemalte Leinwände aus.

Am letzten Messetag wurden die Zwischenergebnisse der Umfrage  auf der RBB-Bühne präsentiert.

Rund 700 Teilnehmer haben die Fragebögen ausgefüllt, und nach den ersten 400 ausgewerteten Bögen ergab sich bereits eine Tendenz: Die meisten Teilnehmer haben Stadtgrün in ihrer direkten Umgebung und wollen es erhalten, auch wenn dringend Wohnungen benötigt werden – „ein herausfordernder Auftrag an die Berliner Politik, Bauen und Grünerhaltung gut auszubalancieren“, wie Gert Schoppa, Projektleiter Grüne Woche des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde, und Kai Pchalek, Schreberjugend Berlin, auf der Bühne zusammenfassten. Auch die Postkarten mit mehreren auffällig gestalteten Motiven erlangten bei den Besuchern viel Interesse. Nicht nur Vertreter aus Politik und Verwaltung versuchten sich als „Klimaschützer“, sondern auch einige Prominente wie Spitzenkoch Kolja Kleeberg, Biene Maja oder Dschungelkönigin Melanie Müller nahmen an den Aktionen teil.


Politiker aus den Bezirken, dem Land und dem Bund

Mehrere Politiker besuchten den Kleingarten – Quelle der Vielfalt in der Blumenhalle bzw. nahmen am Rahmenprogramm der Gartenfreunde teil. Günter Landgraf, Präsident des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde e.V., begrüßte den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, und den EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Phil Hogan auf ihrem Rundgang anlässlich der Messe-Eröffnung. Ferner informierten sich über die Aktivitäten der Berliner Kleingärtner Petra Pau, Vizepräsidentin des deutschen Bundestages, Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz, Sebastian Czaja, MdA, Vorsitzender der FDP-Fraktion, Turgut Altug, MdA, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Stefan Tidow, Staatsekretär für Umwelt und Klimaschutz der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und mehrere Bezirksbürgermeister, so Dagmar Pohle (Marzahn-Hellersdorf), Franziska Giffey (Neukölln), Oliver Igel (Treptow-Köpenick) und Helmut Kleebank (Spandau). Sie besuchten die Musterparzelle, tauschten sich über die Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel aus und beteiligten sich an dem Projekt „Stadt GESTALTEN“.


Eröffnungsrundgang: Günter Landgraf (3.v.l.) im Kreise von Michael Müller (4. v.l.) und Christian Schmidt (3.v.r.); Foto: Christian Lück

Petra Pau beteiligt sich am Stand der Berliner Schreberjugend an der Initiative "Stadt GESTALTEN"

Die Vorstandsmitglieder Günter Landgraf und Viola Kleinau der Berliner Gartenfreunde begrüßen Gunther Adler (r.) im Mustergarten

Sebastian Czaja (l.) informiert sich bei Kai Pchalek von der Berliner Schreberjugend über die Initiative "Stadt GESTALTEN" 

Günter Landgraf (l.), Turgut Altug (Mitte) und Peter Krüger, Schatzmeister der Spandauer Kleingärtner (r.), auf der Musterparzelle

Gert Schoppa (l.), Vorstandsmitglied der Berliner Gartenfreunde, und Stefan Tidow "gestalten" die Stadt nach Ihren Vorstellungen 

Funkturm-Gala – 61. Ball der Gartenfreunde 

Ausgelassene Stimmung herrschte bereits am ersten Ausstellungswochenende. Auf dem 61. Ball der Berliner Gartenfreunde im Palais am Funkturm bewiesen die Kleingärtner einmal mehr, dass sie sich auch in Galarobe souverän bewegen können. Im Kreise der Ehrengäste fühlten sich die rund siebenhundert Gäste in ihrem Element. Der Entertainer Markus Nowak mit Band und die DJane Theresa-Marie Wenzel sorgten mit einem bunten Mix aus internationaler Tanz- und Unterhaltungsmusik sowie mit mehreren Show-Einlagen für eine heitere Stimmung und die stets gut gefüllte Tanzfläche.

Entertainer Markus Nowak am Elektro-Piano

Tanzgruppe Askania der Tanzschule Broadway

Rund siebenhundert Ballgäste ausgelassen

Grüne Woche 2019

Die nächste Internationale Grünen Woche findet vom 18. bis 27. Januar 2019 statt.


Grüne Woche



Vorschaubild: Christian Lück